Treser Hunter Typ85


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Der Treser Hunter
Wüstenscheichs haben mitunter seltsame Hobbys. Zum Beispiel die Falkenjagd. Hierbie jagt man aber keine Falken, sondern die Falken jagen für den Jäger. Logisch, gell? Naja, wer so ein Hobby betreibt, der braucht auch das richtige Auto. Geländegängig soll es sein, aber komfortabel. Und eine Dachluke, in der der Falkner stehen kann. Nun hat unser Wüstenscheich einen erlesenen Geschmack: Auch wenn die 5 Range Rover durchaus kommode Fahrzeuge sind (besonders die zwei Dreiachser) so sind es doch irgendwie noch Geländewagen. Und sein Nachbar hat so ein verrücktes Fahrzeug, einen Sbarro aus der Schweiz. Das ist ein schönes Auto, eher wie ein geländegängiger PKW. So was will unser Scheich auch. Aber Nachmachen ist langweilig. Da erinnert er sich an seinen Treser Largo. Der hat doch auch Allrad, oder? Ein kurzes Telefonat seines Lieblingssekretärs mit Deutschland ergibt, dass Herr Treser gerne bereit ist, einen Audi 90 zur Falkenjagd umzubauen. Unser Scheich ist begeistert und zusammen mit einigen befreundeten Scheichs bestellt er ein paar der Autos.

Vielleicht hat es sich ja so zugetragen, wer weiß? Tatsache ist aber, dass Treser 1986 schon einige Hunter nach Arabien verkauft hatte. auto motor und sport durfte das Pobeexemplar testfahren. Allerdings nicht in Dünen, sondern im Schlamm. Der Hunter schlug sich tapfer. Auch dank seiner nun drei Differentialsperren. Für einen echten europäischen Geländewagen wäre die Übersetzung trotz der kürzeren Achsübersetzungen noch zu lang. Für Dünen scheint es aber gut zu funktionieren. Treser verbaute auch hier seine Michelin TRX Reifen, dieses Mal aber in gigantischen Dimensionen. So fuhr der damalige Ferrari Testarossa mit dem gleichen Reifentyp!
Die Reifen werden von Kunststoffverbreiterungen überdeckt, die im Zusammenspiel mit den Reifen die Fahrwiderstämde so vergrößern, dass der Hunter trotz des auf 160PS getunten 5-Zylinder Saugers nur 177km/h lief- was aber wohl genug ist für die Wüstenpisten.
19cm Bodenfreiheit und ein Kippwinkel von 36 Grad sind recht beachtlich und für Dünenfahrten genug, wo der Hunter wegen seiner breiten Reifen nicht so stark in den Sand einsinkt.
Zum Thema Preis: Für unseren Ölscheich ist das wohl eher zweitrangig. Wer in Deutschland einen Hunter bestellen wollte, musste 115.000DM einkalkulieren. Dann war aber noch die originale Innenausstattung drin...

Steigung? Was für ne Steigung?
Hunter im Planschbecken für Nichtschwimmer.
Nur Mut, wird schon gehen! Sieht bestimmt steiler aus, als es ist.
Sieht steil, aus, gell? Man achte aber auf die Bäume im Hintergrund...
...jetzt wachsen die Bäume wieder senkrecht nach oben. Die Steigung ist etwas flacher geworden.
Da zahlt es sich aus, wenn der Fahrer nicht zu schwer ist...
Damals ging es für Treser echt aufwärts.
Vor dem Schalthebel sind die standard Audi Differentialsperren der Zeit vor Torsen zu sehen. Neben der Handbremse ist der neue Hebel für die Treser Sperre an der Vorderachse.
Schön zu sehen hier der Unterfahrschutz und der Rammschutz, falls mal wieder eine unvorsichtige Düne in den Weg springt.
Ein Faltdach, und kein Käfer!
Tja, das passiert, wenn man mit nem Sandauto im Wasser spielt: Wasser im Ansaugtrakt, Wasser im Zylinder. Motor stirbt ab. Wenn man Pech hat, verbiegt es dabei auch noch die Kolben, denn Wasser läßt sich ja nicht so leicht komprimieren wie Luft...

Die technischen Daten. Man achte z.B. auf die Geschwindigkeit bei 1000 U/min im fünften Gang!


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Alle Bilder aus auto motor und sport , Heft 9, 26. April 1986; von mir gescannt.
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